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BAYSPO - BAYREUTHER ZENTRUM FÜR SPORTWISSENSCHAFT

Sportwissenschaft I – Trainings- und Bewegungswissenschaft – Prof. Dr. Andreas Hohmann

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Projekte1

Forschungsprojekte

Formzuspitzung (peaking) im Spitzensport (2019)Einklappen

Im Peaking von Spitzensportlern geht es darum, auf der Basis der langfristigen Leistungsgrundlagen mit Hilfe eines individuell optimal angepassten Mehrjahresaufbaus (sog. Systematisierung), Jahresaufbaus (sog. Periodisierung) und einer mehrtägigen, unmittelbaren Wettkampfvorbereitung (sog. UWV) und einer abschließenden, deutlichen Belastungsreduktion (sog. Tapering) eine effektive Perfektionierung der physischen Leistungsfähigkeit eines Sportlers zu erreichen. Während die Systematisierung im Spitzensport bei der Vorbereitung z.B. auf Olympische Spiele den Zeitraum einer gesamten Olympiade umfassen kann, besteht die Periodisierung des Trainings in der Unterteilung jedes einzelnen Trainingsjahres in unterschiedliche, aber wechselseitig voneinander abhängige Abschnitte, die sog. Makro-, Meso- und Mikrozyklen. Mit Hilfe des den Vorbereitungsprozess abschließenden Taperings, das etwa die letzten 1-3 Wochen vor dem Hauptwettkampf umfasst, soll die sportliche Höchstform zeitlich präzise terminierbar werden. Ziel aller genannten Maßnahmen ist dabei, zum genau richtigen Zeitpunkt die sportliche Höchstform und Bestleistung abzurufen. Im qualitativen Forschungsparadigma wird das leitfadenbasierte Experteninterview zur systematischen und komplexen Erhebung der subjektiven Theorien von Spitzentrainern zu Strategien der Formzuspitzung im Spitzensport der (Kraft)Ausdauersportarten eingesetzt.

Analyse des Torwurfs im Wasserball (Weltcup 2018 in Berlin)Einklappen

Unter dem Leitziel  Olympiaqualifikation für Tokio 2020 (nun 2021) wurde im Rahmen eines Serviceprojekts des Bundesinstituts für Sportwissenschaft eine Systematische Spielbeobachtung beim 8-Nationen-Endrundenturnier des Wasserball-Weltcups vom 11.-16. September 2018 in der Olympiaschwimmhalle Berlin (Landsberger Allee) durchgeführt. Gegenstand der Spielanalyse war das Wurfverhalten der Weltklasse unter internationalen Wettspielbedingungen. Dabei wurden mit den teilkollektiven Torwurfmerkmalen Wurfwinkel, Zuspieldistanz und –geschwindigkeit sowie Torwartposition beim Torwurf drei wesentliche Randbedingungen (constraints) des Spielverhaltens von Mit- und Gegenspielern aufgegriffen und in ihrem Zusammenhang mit dem situativen Wurferfolg analysiert. Eine zweite, weiterführende Analyse klärte den Zusammenhang zwischen dem gesamtkollektiven Angriffs- und Abwehrverhalten und der Torerfolgsquote am Beispiel des key performance factors Raumbeherrschung. Dazu wurden die in Offensive und Defensive jeweils die von jedem einzelnen Spieler kontrollierten Teilflächen des Spielfelds mit Hilfe von sog. Voronoi-Zellen berechnet, verglichen und im Ergebnis deren hohe Bedeutung bestätigt.

Analyse des Torschusses im Feld- und Eishockey (Hockey-Bundeliga bzw. Deutschland-Cup Eishockey 2019 in Krefeld)Einklappen

In Zusammenarbeit zwischen der Universität Bayreuth und dem Deutschen Eishockey-Bund (DEB) geht es in diesem Projekt um die technische Durchführung und empirisch-statistische Auswertung einer Systematischen Spielbeobachtung beim internationalen Eishockeyturnier „Nationen-Cup 2020“ im November 2019 in Krefeld. Gegenstand der Spielbeobachtung ist das Torschussverhalten der Weltklasse unter Wettspielbedingungen und die wissenschaftliche Diagnose der individuellen Torschussleistung (im Sinne der Torausbeute) der deutschen Nationalspieler. Ein gleichlautender Untersuchungsteil im Sportspiel Feldhockey konnte aufgrund der Corona-bedingten Turnierabsagen bislang noch nicht durchgeführt werden. Besonders bedeutsam sind in beiden Untersuchungsteilen – Eishockey und Feldhockey - Geschwindigkeit, Winkel und Präzision des Zuspiels durch den assistierenden Mitspieler sowie die Größe des Schussziels, die durch die eigene Position sowie die Position des direkten Gegenspielers, des Torwarts und der positionsspezifischen Projektion der Torfläche beeinflusst werden. Weiterhin interessieren die Schussseite und Schussposition, der Abstand zum nächsten Gegenspieler, sowie die die gesamträumliche Spielerverteilung und Raumkontrolle (Stretch-Index, Teamzentroid, Fläche der Voronoi-Zellen) der eigenen und gegnerischen Mannschaft in der konkreten Torschusssituation.

Bayreuther Bewegungs-CheckEinklappen

Bayreuther Bewegungscheck

Das Projekt Bayreuther Bewegungscheck stellt eine Kampagne zur nachhaltigen Bewegungs-, Gesundheits-, Sport- und Talentförderung dar. In Anlehnung an den Fuldaer Bewegungscheck wurde das Projekt in Zusammenarbeit mit der Stadt Bayreuth sowie dem Landkreis im Juni 2019 das erste Mal durchgeführt. Hierbei wurden ca. 1000 Kinder aus 19 Grundschulen der Stadt Bayreuth und Umgebung erfolgreich auf ihre sportmotorischen Fähigkeiten getestet. Als Testverfahren diente unter anderem der allgemein anerkannte Deutsche Motorik-Test, bei dem die erreichten Werte der Schülerinnen und Schüler mit bundesweiten Referenzwerten verglichen werden.

Ziel des Bayreuther Bewegungschecks ist es, eine umfassende Bestandsaufnahme des Bewegungsvermögens der teilnehmenden Kinder auf wissenschaftlicher Grundlage zu erstellen, Bewegungsschwächen frühzeitig zu erkennen, zu verbessern und Talente zu entdecken. Die individuellen sportmotorischen Stärken und Schwächen sollen als solche erkannt und eine passende Sportartempfehlung ermittelt werden. Auf den Ergebnissen der Studie baut anschließend eine persönliche Förderberatung auf. Durch die Bewegungsförderung im Nachgang wird der Inaktivität von Kindern und Jugendlichen präventiv entgegengewirkt und versucht, sportliche Betätigung in den Alltag der Grundschüler miteinzugliedern.

Um den Bayreuther Bewegungscheck in der Region flächendeckend einzuführen, wird auch in den kommenden Jahren das Ziel verfolgt, mit den regionalen Grundschulen zusammenzuarbeiten und den Kindern eine sportliche Zukunft zu ermöglichen.

                              „Wir bewegen Bayreuth – für eine gesunde und sportliche Zukunft“

Techniktraining zur Entwicklung der Spielfähigkeit in den SpielsportartenEinklappen
  • Projektleiter: Prof. Dr. Andreas Hohmann
  • Projektstart: 01.11.2013 Projektende: 31.07.2015, Projektnummer: IIA1-080706/13-15
  • Projektmitarbeiter: Dr. Lenard Voigt (Dipl.-SpOec.), Micha Pietzonka, Stefan Wach
  • Geldgeber: Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) / Deutscher Fußballbund (DFB)

Inhalt

Der sporttechnischen Ausbildung innerhalb des langfristigen Trainingsprozesses kommt sportartübergreifend eine Schlüsselrolle zu. Keine andere Komponente der Spielleistung entspricht besser der trainingswissenschaftlichen Maxime, dass das Nachwuchstraining vor allem als nachhaltiges, d.h. perspektivisch angelegtes Voraussetzungstraining zu verstehen ist. Die übergeordnete Zielstellung dieses Projektes besteht darin, spielportübergreifend die im Trainingsprozess erfolgreich angewandten und bewährten Methoden des Techniktrainings zu begründen und durch neue, integrationsfähige wissenschaftliche Erkenntnisse sukzessive sinnvoll zu bereichern. Dabei sollen sowohl sportartübergreifende Erkenntnisse als auch für die beteiligten Kooperationspartner sportartspezifische, praxisrelevante Ergebnisse generiert werden. Das Projekt gliedert sich in drei Arbeitspakete:

  • Literaturanalyse,
  • Situationsanalyse auf Basis von schriftlichen und mündlichen Trainerbefragungen,
  • Retrospektive Analyse auf Basis von schriftlichen und mündlichen Spielerbefragungen.

Die Ergebnisse werden bei verbandsspezifischen Transfermaßnahmen der eingebundenen Kooperationspartner, in Publikationen und Transferveranstaltungen des Bundesinstituts für Sportwissenschaft (BISp) vorgestellt.

DFB-Interview mit Prof. Hohmann

Evaluation eines Modells zur Talentidentifikation im GrundschulalterEinklappen
  • Projektleiter: Prof. Dr. Andreas Hohmann
  • Projektstart: 1. Januar 2015 Projektende: 31.Dezember 2016
  • Projektmitarbeiter:  Beatrice Beran B.Sc.
  • Geldgeber: Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp)

Das zweijährige trainingswissenschaftliche Forschungsvorhaben hat zum Ziel, auf empirisch-quantitativem Wege günstige talentdiagnostische Testverfahren zu identifizieren, die sich in der frühen Etappe des Grundlagentrainings, d.h. im Altersbereich von 7/8 bis 11/12 Jahre dazu eignen, sportmotorisch begabten Jungen und Mädchen individuell geeignete Sportarten zu empfehlen und die Nachwuchssportler bereits im Grundschulalter in die empfohlenen Sportarten zu kanalisieren. Darüber hinaus wird im Ergebnis des beantragten Projekts erwartet, dass sich die Effektivität der beschriebenen Form eines frühen Talentscreenings dahingehend nachweisen lässt, dass die identifizierten Talente eine im Vergleich zu den nicht ausgewählten Talenten sowie jenen Talenten, die in nicht-empfohlenen Sportarten trainieren, eine bessere Leistungsentwicklung im Verlauf des Grundlagentrainings aufweisen.

Fuldaer BewegungscheckEinklappen
Fuldaer Bewegungscheck

Fuldaer Bewegungscheck

Das Projekt Fuldaer Bewegungs-Check wurde als Kampagne des Landkreises Fulda für eine nachhaltige Bewegungs- und Gesundheits-, Sport- und Talentförderung im Jahr 2010 in der Bildungsregion Fulda eingeführt. Federführend bei diesem Projekt ist seither das Landratsamt Fulda, das gemeinsam mit dem Lehrstuhl Trainings- und Bewegungswissenschaft der Universität Bayreuth und im Verbund mit dem Staatlichen Schulamt Fulda, dem Sportamt der Stadt Fulda sowie dem Sportkreis Fulda und den teilnehmenden Schulen das Projekt koordiniert. Übergeordnetes Leitziel des Fuldaer Bewegungs-Check ist es, den kommunalen gesundheits- und gesellschaftspolitischen Auftrag der Daseinsvorsorge zu erfüllen und insoweit die Kinder (und mittelbar ggf. auch deren Eltern) nachhaltig zu mehr Bewegung und einem gesünderen Lebensstil zu motivieren.

Zentraler Befund des Fuldaer Bewegungs-Check 2010-2015 ist, dass die 8-jährigen Kinder der untersuchten 2. Grundschulklassen der Bildungsregion Fulda motorisch überdurchschnittlich leistungsfähig sind und zum überwiegenden Teil deutlich oberhalb der bundesweiten Referenzwerte (siehe hierzu Bös et al., 2009 und 2016) liegen. Speziell im Bereich der Koordination (seitliches Hin- und Herspringen, Balancieren und Rumpfbeuge) sowie insbesondere auch bei der Laufausdauer sind die Fuldaer Mädchen und Jungen ihren bundesweiten Altersgenossinnen und –genossen erheblich überlegen und befinden sich im Mittel auf dem Niveau der bundesweit etwa 20 Prozent (SDS = 0,8) der leistungsbesten Kinder.

Auch in den kommenden Jahren wird die Perspektive verfolgt, den Fuldaer Bewegungs-Check als regelmäßig jährliche und flächendeckende sportmotorische Bestandsaufnahme (Screening) in den 2. Klassen der Grundschulen in der Bildungsregion Fulda durchzuführen. Dabei sollen weiterhin sämtliche Schulen des Landkreises und der Stadt Fulda zu einer Teilnahme motiviert werden. Die mit einer Teilnehmerzahl von bislang etwa N > 13.500 Kindern sowohl unter dem Aspekt der sportmotorischen als auch der demografischen Merkmale gute Repräsentativität des Fuldaer Bewegungs-Checks 2010-2019 liefert aussagekräftige Daten und Befunde über den Leistungszustand der Kinder der Bildungsregion Fulda, die in einen fundierten bundesweiten Vergleich einmünden.

Über den Basis-Check (jeweils im September/Oktober jedes Jahres) hinaus, werden die sportlich besonders begabten Teilnehmer im Dezember eines jeden Testjahres zur Teilnahme an der 2. Stufe, dem sog. Talent-Check, eingeladen. Wie beim Basis-Check, erhalten die Kinder auch dort eine entsprechende Urkunde mit ihrem erzielten Testergebnis und – daraus abgeleitet - insgesamt drei Sportartempfehlungen in der Reihenfolge der persönlichen Eignung zwischen 50 und 100 Prozent (der auf den Urkunden angegebene Eignungsgrad beträgt aus statistischen Gründen grundsätzlich mindestens 50 Prozent). Die konkrete Talentförderung wird ermöglicht, indem die Fuldaer Stützpunkttrainer der beiden geeignetsten Sportarten die Adresse der Kinder erhalten, um mit den Eltern persönlich Kontakt aufnehmen zu können. Ziel ist es, die Kinder für ein Schnuppertraining in einer Talentfördergruppe zu gewinnen. In vielen Sportarten hat sich dieses Verfahren bereits sehr gut etabliert (z.B. im Judo, Kanu, Schwimmen, Skilanglauf, Wasserball). Selbstverständlich können sich die Eltern auch über die Universität Bayreuth (Bewegungscheck@uni-bayreuth.de) mit den Stützpunkttrainern in Verbindung setzen.

Die Namenslisten der Kinder für die Talentförderung gehen in der Regel Anfang März des Folgejahres an die Stützpunkttrainer, sodass ab März mit einer entsprechenden Kontaktaufnahme gerechnet werden kann. Zur Talentförderung gehört in manchen Sportarten, dass die Talente bspw. für einen gewissen Zeitraum eine beitragsfreie Vereinsmitgliedschaft erhalten (z.B. im Golf, Judo, Kanu, Schwimmen, Skilanglauf, Wasserball) oder auch zu leistungssportlichen Veranstaltungen in den betreffenden Sportarten mit einem kostenlosen Ticket oder zu einem umfassenden Schnuppertraining eingeladen werden.

Ein besonderer Schwerpunkt des Fuldaer Bewegungs-Check liegt auf der Bewegungsförderung bei motorisch gering leistungsfähigen Kindern. So werden sowohl übergewichtige als auch jene Kinder, die motorische Defizite aufweisen, für den Zeitraum eines halben Jahres (Januar bis Juni) zu einer freiwilligen und kostenfreien Bewegungsförderungsmaßnahme eingeladen. Diese besteht nach einer einleitenden Informationsveranstaltung zum Thema Gesunde Ernährung aus einer einmal pro Woche und parallel an mehreren Standorten fachkundig durchgeführen Bewegungs- und Spielstunde.

Abschlussbericht 2010 - 2015 als PDF.

Projektfortführung 2019 und 2020.

Im Jahr 2019 erfolgt die Datenerhebung an rund 1.800 Grundschulkindern aus Stadt und Landkreis Fulda im Zeitraum vom 2. - 27. September 2019. Die Datenverwaltung und -auswertung incl. Urkundendruck erfolgt in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Angewandte Informatik IV (Datenbanken und Informationssysteme, Prof. Dr. Jablonski). Seit dem Jahr 2017 erfolgt die Dateneingabe direkt an den Teststationen per Tabletcomputer.

Zur Website des Bewegungschecks beim Landkreis Fulda

Abgeschlossene ProjekteEinklappen
  • EMS im isokinetischen Krafttraining am Bsp. Rudern
  • Rekonstruktion subjektiver Konzepte erfolgreicher Nachwuchstrainer (KerN)
  • Rahmentrainingskonzeption (RTK) Wasserball 2008-2012
  • Optimierung der Startsprungleistung im Sportschwimmen
  • Optimierung der Trainingssteuerung im Sportschwimmen
  • Optimierung der Trainingssteuerung im Radsport
  • Techniktraining zur Entwicklung der Spielfähigkeit in den Spielsportarten Fußball, Basketball und Handball

Bei Interesse können Detailinformationen zu den abgeschlossenen Projekten im Sekretariat angefragt werden.


Verantwortlich für die Redaktion: Univ.Prof.Dr. Andreas Hohmann

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